top of page

Zwischen Samthandschuhen und Holzhammer – Wie du in stressigen Phasen als Führungskraft den richtigen Ton triffst

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Krankheitswelle. Zwei Kündigungen. Urlaubszeit.

Und die Stimmung im Team? Angespannt.

Wenn in der Praxis der Druck steigt, passiert kommunikativ oft das Gegenteil von dem, was helfen würde: Die einen schweigen und hoffen, dass es irgendwie vorbeigeht. Die anderen sprechen Klartext – aber so, dass danach noch mehr kaputt ist.



Wenn Führung kippt: Zu weich oder zu hart

Gerade unter Druck kippt Kommunikation oft in zwei Extreme:

1. Zu weich:„Ich will jetzt keinen Stress machen…“ „Ich weiß, es ist gerade viel, aber…“

→ Führung wird diffus, unklar, konfliktscheu.

→ Es entsteht Unsicherheit – und oft auch Unzufriedenheit.

2. Zu hart:„Jetzt reicht’s!“ „Das muss jetzt einfach mal gesagt werden!“

→ Führung wird abrupt, fordernd, emotional aufgeladen.

→ Es entsteht Abwehr – und oft auch Verletzung.

Beide Extreme haben das gleiche Ergebnis:Sie bringen kurzfristig Ruhe – aber keine echte Lösung.

Der Mittelweg: Klar, menschlich, präsent

Was Teams in stressigen Zeiten brauchen, ist weder ein Wattebäuschchen noch ein Donnerwetter –sondern eine Führungskraft, die klar spricht, Haltung zeigt und gleichzeitig Mensch bleibt.

Das kann so klingen:

  • „Ich weiß, es ist gerade richtig viel. Und gerade deshalb ist es wichtig, dass wir offen sprechen.“

  • „Ich sehe eure Belastung – und gleichzeitig brauche ich euer Mitdenken. Wir sitzen im selben Boot.“

  • „Ich spreche das an, weil ich will, dass wir hier gemeinsam durchkommen – nicht, um Schuld zu verteilen.“

Solche Sätze schaffen Verbindung.Und sie bringen dich raus aus der Reiz-Reaktions-Falle – und rein in echte Führung.


Gerade jetzt: Klarheit schafft Entlastung

In stressigen Phasen glauben viele Führungskräfte, sie müssten besonders „nett“ sein.Oder besonders „deutlich“. Aber was dein Team wirklich braucht, ist Orientierung:

  • Was ist jetzt wichtig?

  • Was ist verzichtbar?

  • Was erwarten wir voneinander?

Diese Fragen solltest du beantworten – nicht in perfekter Form, aber in ehrlicher Haltung.


Fazit: Du führst nicht trotz Stress – du führst im Stress

Klar, du bist auch unter Druck. Aber genau in diesen Phasen zeigt sich Führung: Nicht im Lautsein. Nicht im Nachgeben. Sondern im Klarsein.

Zeig dich. Sprich an, was ist. Und bleib dabei zugewandt – auch wenn’s eng wird.

Denn gerade dann brauchst du keine perfekte Antwort. Du brauchst Präsenz.

 
 
bottom of page