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„Ich glaub, sie ist sauer auf mich …“ – Warum es sich lohnt, nachzufragen statt reinzudeuten…

Sie sagt „Guten Morgen“ – aber irgendwie anders als sonst.

Er schaut nicht hoch, als du vorbeigehst.

Jemand ist still im Meeting – sonst redet sie doch immer.


Und schon geht’s los im Kopf:

„Hab ich was falsch gemacht?“

„Stimmt was nicht?“

„Ist der sauer auf mich?“


Noch bevor du fragst, hast du die Geschichte schon fertig erzählt –

obwohl du eigentlich gar nichts Sicheres weißt.



Wir sehen Gesichter, keine Gedanken

Wir alle tun es.

Wir deuten, was wir sehen. Wir interpretieren Verhalten.

Wir füllen Lücken mit Annahmen – besonders dann, wenn wenig gesagt wird.


Aber: Wir sehen den Menschen nur bis zur Stirn.

Was dahinter passiert, bleibt verborgen.


Vielleicht ist jemand gestresst, traurig, abgelenkt.

Vielleicht ist es gar kein Thema mit dir – sondern ganz woanders.

Doch unser Kopf will Klarheit. Also basteln wir uns schnell eine Erklärung.


Und zack: Die Geschichte steht

„Sie ist bestimmt enttäuscht von mir.“

„Er findet mich bestimmt unfähig.“

„Das war eine Spitze gegen mich – ganz sicher.“


Das Problem:

Unsere Reaktion richtet sich dann nicht nach der Realität, sondern nach der Geschichte in unserem Kopf.

Und die stimmt – ganz oft – einfach nicht.



Reden hilft. Fragen noch mehr.

Die Lösung ist einfach – aber nicht immer leicht:

Sprich es an. Frag nach.


  • „Du wirkst heute anders – willst du kurz sagen, ob etwas ist?“

  • „Ich hab etwas zwischen den Zeilen gehört, aber bin mir nicht sicher – kannst du mir sagen, wie du’s gemeint hast?“

  • „Ich hab das Gefühl, da ist was unausgesprochen – lieg ich da richtig?“


Diese Fragen schaffen Raum.

Für Klärung. Für Verbindung. Für echten Kontakt.



Gerade in Führung: Einmal fragen spart oft viele Missverständnisse

Als Führungskraft bist du besonders anfällig dafür, dass Menschen dich deuten.

Gleichzeitig neigst auch du vielleicht dazu, Dinge zu „lesen“, wo eigentlich nichts steht.


Stell dir vor, wie viel Klarheit entsteht, wenn du statt zu interpretieren einfach nachfragst.

Und wie viele Konflikte du gar nicht erst entstehen lässt.


Fazit: Interpretation ist menschlich – nützt aber nix

Wir werden nie genau wissen, was in anderen Menschen vorgeht.

Aber wir können aufhören, Geschichten zu erfinden.

Und stattdessen anfangen, wirklich zu kommunizieren.


Denn echte Zusammenarbeit entsteht dort,

wo wir nicht nur reagieren – sondern uns ehrlich begegnen.


Wenn du dir Impulse dazu wünschst, wie du gut und sicher nachfragen lernst: schreib mir gerne.

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